Kinder haben in unserer heutigen Zeit meist schon sehr früh Zugang zur digitalen Welt. Tablets und Handys sind genauso Teil unserer Welt wie der Rest der Umgebung. Sie sind zum selbstverständlichen Alltagsgegenstand geworden. Dies bietet zahlreiche Vor- und Nachteile in vielen Bereichen.
Es erscheint beispielsweise einfach, Kinder einen Film schauen oder ein Spiel am Tablet spielen zu lassen. Aber nicht immer tut der Konsum der digitalen Güter den Kindern auch gut.
- Der Handykonsum von Kindern: Schadet er den Kleinen?
- Sollte ein Kinderhandy überwacht werden?
- Wie kann eine Handysucht bekämpft werden?
- Wie lassen sich Handy Regeln für 13-Jährige durchsetzen?
Wann wird das Handy zu einem Problem für Kinder?
Handys gehören zu unserem Alltag dazu. Jedes Kind und jeder Jugendliche hat Kontakt zu Handys, nutzt diese, um sich zu verabreden oder am Sozialleben teilzunehmen.
Die Grenze zum übermäßigen Handy-Konsum zu finden ist oft nicht so leicht. Es gibt ein paar Anzeichen, auf die Du bei Deinem Kind achten kannst.
Nachlassen von schulischen Leistungen
Zu den Alarmzeichen gehören beispielsweise das Nachlassen von schulischen Leistungen. Hier gilt es mit dem Kind zu sprechen, um die Ursache herauszufinden. Übermäßiger Handykonsum kann, muss aber nicht Ursache für das Nachlassen der schulischen Leistung sein.
Mit Beobachtung, Rücksprache mit den Lehrern und Deinem Kind kannst Du herausfinden, ob die nachlassenden schulischen Leistungen etwas mit dem Handy-Konsum zu tun haben.
Permanentes Checken des Telefons
Ständig während eines Gespräches oder während des Essens aufs Handy zu schauen ist nicht nur unhöflich, es kann auch ein Zeichen einer (beginnenden) Sucht sein.
Wenn permanentes Checken des Telefons auch in Situationen, in denen es eigentlich unangebracht ist, zum Alltag gehört, solltest Du Dich näher mit dem Handy Konsum Deines Kindes befassen.
Die Sozialkontakte beginnen zu leiden
Eigentlich sollte das Handy nur ein Hilfsmittel sein, um sich sozial austauschen zu können und ab und zu mal etwas zu schauen oder ein Spiel zu spielen.
Beginnt dein Kind die realen Sozialkontakte zu verringern oder zu vermeiden und sich stattdessen in die digitale Welt zu flüchten, ist Handeln angesagt.
Wie bekomme ich mein Kind vom Handy weg?
Um Dein Kind vom Handy wegzubekommen, brauchst Du einen Ersatz, den Du stattdessen anbieten kannst. Dem Kind nur das Handy zu verbieten, aber nichts stattdessen anzubieten, wird zu Langeweile führen.
Im schlimmsten Fall verbindet das Kind dann „Weg vom Handy“ mit einem negativen Gefühl. Daher sollte „Weg vom Handy“ auch bedeuten: „Hin zu etwas anderem“.
Gemeinsame Ausflüge
Gemeinsame Ausflüge sind eine Möglichkeit, Dein Kind wieder in die reale Welt zurückzuholen und Zeit mit der Familie zu verbringen. Achte dabei am besten darauf, dass es Ausflüge sind, die deinem Kind Spaß machen!
Ein Waldspaziergang mit den Eltern ist für Jugendliche meist nicht so spannend. Lieber ein Ausflug in einen Vergnügungspark!
Puzzeln
Gemeinsam puzzeln kann ebenfalls vom Handy ablenken. Während bei einem Computerspiel keine Haptik involviert ist, ist dies beim Puzzeln anders. So wird Feinmotorik und geistige Fitness trainiert! Zudem fördert es die Konzentration Deines Kindes. Eine Auswahl an Puzzles für Groß und Klein findest Du hier.
Freunde treffen
Weg vom Handy, raus in die echte Welt! Virtuelle „Freunde“ in einem Computerspiel können längst nicht das leisten, was echte Freunde können.
Gesellschaftsspiele spielen
Für Gesellschaftsspiele ist man nie zu alt oder zu jung. Mit Spielen, die gemeinsam gespielt werden, kann nicht nur soziale Kompetenz aufgebaut werden, es macht auch einfach Spaß. Gesellschaftsspiele sind auch eine schöne Beschäftigung für Kinder drinnen.
Eine Murmelbahn aufbauen
Eine Murmelbahn aus Holz ist was für kleine Kinder? Von wegen! Mit diesen Bausätzen hier haben auch Jugendliche oder Erwachsene Spaß an der Murmelbahn.
Physikalisches Verständnis wird so spielerisch nebenbei mit eingebaut und es ist auch bei Regenwetter eine schöne Indoor-Beschäftigung für Kinder!
Zusammen kochen
Zusammen zu kochen ist eine der ältesten Tätigkeiten, die wir Menschen traditionell nutzen, um unseren sozialen Zusammenhalt zu stärken.
Tipps gegen die Handysucht bei Kindern
Gegen die Handysucht bei Kindern kann in verschiedener Weise vorgegangen werden. Um die Kinder vom Handy wegzubekommen, können die folgenden Maßnahmen helfen:
Handyfreie Zonen einrichten
Handyfreie Zonen können der ständigen Bildschirmkontrolle entgegenwirken. Am Anfang wird es meist schwer sein, diese handyfreien Zonen durchzusetzen, deshalb ist hier Konsequenz gefragt.
Wichtig ist, dass Du Dich dann selbst auch an dieses Verbot hältst, denn Kinder lernen in der Regel durch Nachahmen.
Den Kindern mehr Aufmerksamkeit geben
Kinder brauchen unsere Aufmerksamkeit. Manchmal ist ein übermäßiger Handykonsum auch ein Zeichen dafür, dass unsere Kinder zu viel allein gelassen werden. Paradoxerweise scheinen sie das dann oft auch zu wollen und lehnen den Elternteil ab, weil das Handy verlockender erscheint.
Expertentipp: Die Aufmerksamkeit der Eltern ist am Ende immer mehr wert als der Bildschirm.
Das eigene Verhalten kritisch hinterfragen
Wie oben bereits beschrieben lernen Kinder durch Nachahmung. Checken wir selbst ständig das Handy,
- weil der Chef noch etwas wissen will,
- die Freundin einen Rat braucht
- oder eine interessante Diskussion bei Facebook verfolgt, der braucht sich nicht wundern, wenn sein Kind ein ähnliches Verhalten an den Tag legt.
Süchtigmachende Apps löschen
Bei manchen Apps ist bekannt, dass sie besonders süchtig machen. Hängt Dein Kind immer wieder vor dem Bildschirm vor einer ganz bestimmten App, dann ist es vielleicht sinnvoll, diese App zu löschen und das Handy so zu konfigurieren, dass Dein Kind sie auch nicht wieder herunterladen kann.
Fazit
Handys sind Teil unserer Welt, aber sie sollten nicht zum Problem werden. Führt das Handy dazu, dass Dein Kind anfängt sich aus dem sozialen Leben zurückzuziehen oder sich anderen gegenüber unangemessen zu verhalten, ist Vorsicht geboten.